Gauting, Stockdorf, Kraillng, Planegg, Gräfelfing, Lochham, Martinsried, Pentenried, Buchendorf, Hausen, Unterbrunn, Oberbrunn, Leustetten, Starnberg, Söcking, Hanfeld, Königswiesen
Du hast einen herrenlosen Bienenschwarm entdeckt. Was tun?
– Im Raum Gauting, Stockdorf, Krailling, Planegg und Gräfelfing sofort anrufen:
– Tel. Nr. von Karl Heinz Jobst (Gauting): 0171/5132779 oder 089/89311054 (AB) oder einen bekannten Imker in der Umgebung.
– Auch die Notrufzentrale kennt die Telefonnummern von Imkern. (Die Feuerwehr selbst rückt wegen einem Bienenschwarm i.d.R. nicht aus)
– Wenn das alles nicht klappt: Den Schwarm bei der Schwarmbörse melden. Von dort wird der dem Schwarm nächstgelegene Imker automatisch alarmiert.
– Genaue Adresse oder Position des Schwarms mit Angabe der näheren Umstände und vor allem der Höhe des Schwarms mitteilen.
– Für Mutige bis zum Eintreffen des Imkers: Wenn möglich den Schwarm mit reichlich Wasser aus dem Gartenschlauch besprühen, damit der Schwarm eng zusammenbleibt und nicht weiterfliegt. (keine Angst! Schwarmbienen sind so sehr mit sich selbst beschäftigt und auf ihre Königin fixiert, sodass man sich normalerweise gefahrlos nähern kann)
– Evtl. eine lange Leiter bereithalten, falls der Schwarm sehr hoch im Baum hängt.
– Freue Dich, wenn Dir der Imker zum Dank ein Glas Honig vorbeibringt.
So läuft der Fang eines Bienenschwarms ab…
Ein Bienenvolk hat sich im Bienenstock eine junge Königin herangefüttert. Kurz bevor die neue Königin schlüpft, verlässt die alte Königin mit einem Teil des Volkes als Schwarm den Bienenstock. Das aufgeregte Summen von mehreren tausend Bienen ist dabei weithin hörbar. Das ist die natürliche Art der Bienenvermehrung. Die Bienen nehmen dabei Honigvorräte für mehrere Tage mit auf die Reise. Der Schwarm lässt sich nach kurzem Flug meist in Bäumen oder Sträuchern nieder und bildet eine Traube, indem sich alle Bienen aneinander klammern. Nun werden Kundschafterinnen ausgesandt, die möglichst schnell geeignete Bruthöhlen finden müssen. Erst wenn so eine Höhle gefunden wurde, zieht der Schwarm weiter. Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Schwarm eingefangen werden, wenn er denn erreichbar ist.
Alle folgenden Fotos stammen von Catherina Hess (c), in deren Garten dieser Bienenschwarm eingefangen wurde.
In 5m Höhe hat sich der Schwarm festgesetzt. Mit einer langen Leiter ist er gut erreichbar. Der Imker fegt die Bienentraube mit einem feinen Handbesen in einen Stoffsack und schüttet anschließend das Volk in eine Schwarmkiste in der Hoffnung, dass die Königin dabei ist.
Die restlichen herumfliegenden Bienen finden durch den Duft der Königin ein kleines Loch in der Kiste und krabbeln allesamt zu ihr in die Kiste. Wenn alle Bienen in der Kiste sind, wird das Loch verschlossen und die Bienen können zu ihrem neuen Standort gebracht werden. In diesem Fall war das ein junger Imker, der dringend ein Bienenvolk für seinen Start gesucht hat.
Es ist wichtig, dass Bienenschwärme eingefangen werden, denn in unserer ausgeräumten Landschaft, in der es kaum noch Totholzbäume mehr gibt, finden Bienen nur noch sehr selten geeignete Baumhöhlen, in denen sie Waben bauen und den Winter geschützt überleben können.
Was passiert mit dem eingefangenen Schwarm?
Der Imker nimmt die Schwarmfangkiste mit und lässt die Bienen in einen leeren Bienenstock einlaufen. Dafür legt er ein Tuch oder ein Brett vor den leeren Bienenstock und schüttet den Schwarm darauf. Nach kurzer Zeit laufen die Bienen von selbst in den Stock. Dort sollten die neuen Bewohner bereits ein oder zwei Futterwaben und einige leere Brutwaben vorfinden, um einen guten Start zu haben.
Die Bienen beginnen sofort mit dem Ausbau der Brutwaben. Nach wenigen Tagen legt die Königin täglich hunderte Eier in die Zellen, die sich zu Maden und Puppen weiterentwickeln und schließlich schlüpfen, um ihre unterschiedlichen Arbeiten im Volk zu beginnen. Brutpflege, Putzen, Wachswaben bauen, Nektar und Pollen sammeln und mehr.
In den neuen weißen Wachszellen kann man einige Stifte (Eier) sehen, die gerade von der Königin (oben links am Rand) reingelegt wurden. Die Stifte sind nur etwa einen Millimeter lang.